Auch am 5. Spieltag der Saison konnte die Lüttner Reserve keinen Punktgewinn verbuchen und belegt somit nun den letzten Rang der A-Liga Rhön. Trotzdem war eine Steigerung zu den letzten Spielen zu erkennen, sodass ein Unentschieden der Mannschaft gut getan hätte, um den Negativtrend der letzten Wochen zu unterbrechen. Vor allem die Umstellung auf das alte, etwas defensivere System schien Früchte zu tragen.
In der ersten Hälfte fand die TSG den Umständen der letzten Spiele entsprechend relativ gut ins Spiel. Nach dem Gegentreffer in der 16. Minute hörte Lütter nicht auf Fußball zu spielen, und konnte durch einen verwandelten Strafstoß von Johannes Schlag den Ausgleich erzielen. Zuvor wurde nach einem guten und einfachem Spielzug Alex Klüber im Strafraum freigespielt. Der Verteidiger wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Kurz vor der Pause vergaben Schlag und Neumann zwei direkt aufeinander folgende hundertprozentige Torchancen. Folglich ging man mit einem 1:1 in die Pause, obwohl die TSG die bessere Mannschaft war und eine Führung verdient hätte.
In der 2. Hälfte gingen der TSG mit zunehmendem Spielverlauf bei extremer Hitze die Kräfte aus, sodass sich das in der Offensive cleverere Margretenhaun den Sieg sichern konnte. Aber gleich zu Beginn konnte die TSG wieder einige gut heraus gespielte Chancen durch Johannes Schlag verbuchen. Durch lange Bälle in die Spitze wurde die Lüttner Reserve gegen eine schwache gegnerische Defensive immer wieder gefährlich, wenn die Angreifer nicht gerade im Abseits standen. In der 69. Minute war es dann der schnelle Alexander Gollin, welcher nach einem Konter die Führung für die Gastgeber erzielte. Die TSG konnte aber durch eine Flanke von Alex Klüber und der Abnahme von Johannes Schlag zum 2:2 antworten. Den entscheidenden Treffer erzielte dann aber Margretenhaun nach einer durchaus strittigen Elfmeterentscheidung in der 82. Minute.
Nach dieser knappen und bitteren Niederlage gegen einen vermeintlich direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt muss die Lüttner Reserve auf der eigenen Leistung aufbauen und sich in Hinblick auf die kommenden Spiele erneut steigern, um endlich die ersehnten ersten Punkte einzufahren.
Es spielten für Lütter: Wilfer, Böhm, Bolz, Reith, Wagner, Nappi, Klüber, Brehl, Schlag, Bohl, Disterhoft; eingewechselt: Neumann, Jestädt, Straub
Tore: 1:1 Johannes Schlag, 2:2 Johannes Schlag
Maximilian Bolz
Die zweite Mannschaft bleibt auch im vierten Saisonspiel ohne Punkt und verlor letztlich verdient am Freitagabend den KSV Niesig. Wenigstens behielt die Mannschaft von Maik Schmidt das erste Mal eine weiße Weste bis zur Halbzeit und wußte bis dahin vor allem kämpferisch zu überzeugen. Im Spiel nach vorne blieb aber wiederum vieles Stückwerk. Mit regelmäßigen Fehlpässen und Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung, die gefährliche Konter zur Folge hatten, machte sich die Zweite das Leben selbst schwer und verhinderte eine Entlastung der Abwehr.
Die einzige Chance der Heimelf in der ersten Hälfte hatte Maik Schmidt, der nach einem schönen Angriff von Antonio Nappi steil geschick wurde, doch der Torwart kratzte ihm im letzten Moment den Ball vom Fuß. Ansonsten war der erste Abschnitt von vielen Fouls und Fehlpässen geprägt. Mit seinen Standards wurde Niesig immer wieder gefährlich, blieb aber zunächst erfolglos. Lütter warf sich mit Vehemenz in die Zweikämpfe, wobei vor allem die Abwehr um Patrick Böhm, Maxi Bolz und Sebastian Reith stark und kompromisslos agierte.
Nach der Pause bekam Lütter den Nackenschlag: Eine unnötige Ecke prallte im Fünfmeterraum zu Eberlein, der unter die Latte vollstreckte. Danach wurde das Spiel der TSG, wie in den letzten Partien auch, fahrig. Die Chancen für Niesig wurden im Laufe der Zeit immer häufiger. Doch die Heimelf hätte noch einmal zurückkommen können: Johannes Schlag tauchte plötzlich frei vorm Tor auf, lupfte den Ball aber knapp über das Tor.
Nach dem anschließenden 2:0 nach einem Fehler des ansonsten starken Daniel Bolz war das Spiel praktisch gelaufen. Lütter rannte kopflos und fehlerbehaftet an, Niesig vergab eine Konterchance nach der anderen. Kurz vor Schluss kam Lütter per Elfmeter durch Johannes Schlag noch einmal heran, doch ein abgefälschter Schuss aus spitzem Winkel stellte im Gegenzug den alten Abstand wieder her.
Es spielten: Bolz - Reith, Böhm, Bolz, Klüber, Jestädt, Brehl, Bohl, Schlag, Nappi, Schmidt; eingewechselt: Neumann, Görs
Ein wahres Desaster entwickelte sich für die zweite Mannschaft in Reulbach. Die Gastgeber nahmen die TSG nach allen Regeln der Kunst auseinander und hätten auch zweistellig gewinnen können, doch der bemitleidenswerte Daniel Bolz hielt, was zu halten war. Vor allem das katastrophale Defensivverhalten ohne Zuordnung und Zweikampfhärte kann sich eine Mannschaft, die auch nach vorne nur ganz wenig Entlastung zustande bringt, nicht leisten.
Das Spiel war eigentlich bereits nach einer Viertelstunde entschieden. Reulbach kam immer und immer wieder mit einfachsten Mitteln vor allem über außen zum Abschluss und war dort auch noch eiskalt und versenkte zunächst praktisch alle Bälle. Die Abwehrspieler wurden permanent im Eins-gegen-Eins gegen die schnellen Stürmer alleine gelassen und verloren diese Duelle regelmäßig.
So zog sich das Spiel wie Kaugummi und wurde im Grunde aus Lüttner Sicht nicht besser. Hin und wieder konnte man Phasen erkennen, in denen man ein weing besser verteidigte, nur um dann direkt wieder in alte Muster zu verfallen. In der Offensive wäre hingegen sogar das ein oder andere Tor möglich gewesen, doch letztlich fehlte die Zielstrebigkeit. Maik Schmidt vergab die beste Chance in der zweiten Hälfte kurz vor dem Tor.
Die zweite Mannschaft muss sich nun dringend schütteln und neu finden, denn solche Vorstellungen haben mit A-Liga nichts zu tun. Am Freitag wartet das nächste Spiel zuhause gegen Niesig, in dem sich das Team ganz anders präsentieren muss, um nicht direkt am Saisonstart den Anschluss zu verlieren.
Es spielten: Bolz - Bauer, Reith, Klüber, Bohl, Brehl, Nappi, Jung, Happ, Schlag, Schmidt; eingewechselt: Böhm, Bolz, Görs
Gleich einen richtig dicken Brocken hatte die zweite Mannschaft am Sonntag mit Dipperz/Dirlos vor der Brust und musste trotz einer starken ersten halben Stunde mit einer deutlichen Niederlage leben. Neu-Trainer Maik Schmidt musste dabei mit ansehen, dass sein Team zwischen der 30. und 60. Minute den Faden verlor und in dieser Phase alle Gegentore schlucken musste.
Bei tropischen Temperaturen hatte die TSG Glück, nicht früh in Rückstand zu geraten. Rosada tauchte früh im Spiel frei vor Markus Wilfer auf, schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei. Doch nach einer ersten Drangphase der Gäste gestaltete Lütter das Spiel eine ganze Weile ausgeglichen und hatte sogar die große Chance zur Führung: Nach scharfem Freistoss von Björn Bohl schoss Schmidt den Ball am langen Pfosten über das Tor.
Die Wende des Spiels wurde durch eine Einzelleistung eingeleitet: Keiner konnte Florian Beier in der Mitte vor dem Sechzehner entscheidend stören, so dass dieser mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck die Führung erzielte. Dieses Tor traf Lütter hart. Plötzlich ging im Spielaufbau nichts mehr, und man lud die Gäste mit haarsträubenden Fehlern zum 0:2 und 0:3 ein, die diese Geschenke dankend annahmen.
Auch nach der Pause zunächst das gleiche Bild: Spielertrainer Lembcke erhöhte zunächst per Abstauber, dann per Kopf nach einer Ecke zum 0:5. Zu diesem Zeitpunkt musste man Angst haben, dass die Heimelf sich abschlachten lässt. Doch sie fing sich so langsam wieder, auch weil die Gäste einen Gang zurück schalteten und schließlich sogar in Unterzahl spielen mussten: Maik Schmidt erahnte einen Fehler eines Abwehrspielers und wurde frei auf dem Weg zum Tor gefoult, so dass dem Schiedsrichter nichts anderes blieb, als die rote Karte zu zeigen.
Am Freitag in Wiesen steht ein ganz wichtiges Spiel an. Die erste Phase des Spiels sollte Mut machen, allerdings muss die Mannschaft an ihren Schwächephasen konsequent arbeiten, denn Fehler wie am Sonntag bestraft wohl jede A-Liga-Mannschaft.
Es spielten: Wilfer - Reith, Bauer, Bolz, Brehl, Höhl, Nappi, Bohl, Klüber, Schlag, Schmidt; eingewechselt: Böhm, Happ, Neumann